Als Mensch mit unsichtbaren Erkrankungen und Behinderungen ist das “Sichtbarbleiben” ein zentraler Aspekt meines Lebens geworden. Obwohl (oder gerade WEIL) es mich immer wieder aus meiner Komfortzone schleudert, bin ich in den sozialen Medien so präsent, wie ich nur kann. Das ist weit weniger als es gesunden Menschen möglich ist. Ganz bewusst fordere ich mich jedoch damit heraus, mich unter anderem meinen Selbstzweifeln, Unzulänglichkeitsgefühlen und Monstern der Vergangenheit und Gegenwart entgegenzustellen.
Das ist das Gegenteil von dem, was ich die längste Zeit meines Lebens getan habe: Jahrzehnte lang habe ich mich und meine Defizite versteckt, ignoriert und überspielt, um in unserer Leistungsgesellschaft dabei sein zu können und Konflikten aus dem Weg zu gehen. Das ist jetzt anders.
If you can’t beat the fear just do it scared.
Glennon Doyle Melton
Die Krankheiten haben mich zwar (vor allem körperlich) geschafft, aber sie haben mich auch vieles gelehrt. Dieses Wissen teile und die daraus resultierenden Überzeugungen vertrete ich (anders als früher) öffentlich, auch wenn es manchmal schwerfällt und sehr persönlich ist.
Unter anderem unterstütze ich als Mitglied einige Organisationen und Projekte, die mir am Herzen liegen.
Zum Beispiel:
Das Evokids-Projekt
Ich bin Evoluzzer.
Nicht nur als Erziehungswissenschaftler, sondern auch als Mensch und Mutter beobachte ich den Trend an einigen Schulen, religiöse Märchenerzählungen wie die Schöpfungsgeschichte oder anderen Ideen zur Menschheitsgeschichte eher auf dem Lehrplan zu haben, als wissenschaftlich fundierte Grundlagen, mit großer Sorge. Für mich ist das Wissen über evolutionäre Zusammenhänge grundlegend für die Entwicklung eines modernen aufgeklärten Weltbildes, sowie Respekt und Toleranz gegenüber weltanschaulich Andersdenkenden. Darum sollte es Kindern möglichst frühzeitig – bereits in den Grundschulen – vermittelt werden. Das Projekt Evokids bietet Lehrern unter anderem hierfür konzipierte und liebevoll gestaltete Evokids-Lernmaterialien an.
[Werbung:] Für die Evolutionsgeschichte “To Go” haben die Projektverantwortlichen ein wunderbares Buch herausgegeben: Big Family – Die phantastische Reise in die Vergangenheit*.
Über das Buch: “Hast du schon gehört, dass T-Rex ein Verwandter von dir war? Dass einige deiner Ur-Ur-Ur…Großmütter als Fische durch die Meere schwammen? Dass wir Menschen nicht nur von Affen, sondern auch von Echsen und Bakterien abstammen? Nein? Dann komm’ mit auf eine phantastische Reise in die Vergangenheit und finde heraus, wie deine Vorfahren lebten!” Das aufwändig illustrierte Kinderbuch von Michael Schmidt-Salomon und Anne-Barbara Kindler erzählt die Geschichte der Evolution auf noch nie dagewesene Weise, nämlich als Familiengeschichte der jungen Leserinnen und Leser, die über ihre Mutter, Großmutter und Urgroßmutter zu ihren Vorfahren zurückreisen – von ihrer “Steinzeit-Oma” zu “Oma Spitzmaus”, von “Oma Echse” über “Oma Fischmaul” bis zu “Omapa Bakteria”, dem Ursprung allen Lebens auf der Erde.” (Quelle: evokids.de)
Freunde fürs Leben e.V.
Jedes Jahr sterben in Deutschland fast 10.000 Menschen durch Suizid. 520 davon sind Jugendliche und junge Erwachsene.
Freunde fürs Leben wollen das ändern.
Seit 2001 klärt der Verein Jugendliche und junge Erwachsene über die Themen Suizid (Selbstmord) und seelische Gesundheit auf. Die Gründer von Freunde fürs Leben sowie viele der ehrenamtlich Beteiligten haben selbst geliebte Menschen durch Suizid verloren. Als Kommunikations- und PR-Experten haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, über die Tabu-Themen Depressionen und Suizid in der Öffentlichkeit aufzuklären. (Quelle: frnd.de)
Dabei unterstütze ich den Verein gerne, indem ich sehr offen und sachlich immer wieder über das Thema Depression und Suizid in meinem Buch und meinem Blog berichte. Meine eigene Erfahrung mit den Talfahrten des Lebens kann anderen vielleicht Mut machen und helfen, wieder eine Perspektive zu entwickeln.
Giordano Bruno-Stiftung (gbs).
Die gbs ist eine Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung, der sich bereits viele Wissenschaftler, Philosophen und Künstler angeschlossen haben. Ziel der gbs ist es, eine tragfähige humanistische, rationale und evidenzbasierte Alternative zu traditionellen religiösen und politischen Ideologien zu entwickeln und ihr gesellschaftlich Gewicht zu verleihen.
Als Mitglied des Förderkreises unterstütze ich die Stiftung gerne.
“Mein Ende gehört mir! – Für das Recht auf letzte Hilfe.”
Suizidprävention und Sterbehilfe?! Wie passt das zusammen?
Sehr gut, wie ich meine. Beides erkennt den Menschen in seiner Individualität und die Lebensumstände, unter denen er existiert an. Seit Jahren unterstütze ich neben der Suizidprävention (s.o.) auch die Kampagne “Mein Ende gehört mir! – Für das Recht auf letzte Hilfe.”
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020, das den umstrittenen § 217 StGB für verfassungswidrig erklärte, hat die Kampagne ein wichtiges Etappenziel erreicht. Dennoch ist der Kampf für eine Kultur, in der jeder Mensch so sterben kann, wie er möchte, noch lange nicht beendet.
In der Politik gibt es starke Bestrebungen, die Freiheitsräume, die das Bundesverfassungsgericht geöffnet hat, wieder zu schließen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im April 2020 einen Expertenkreis um Vorschläge zur Neuregelung der Suizidassistenz gebeten, der überwiegend aus einstigen Befürwortern des verfassungswidrigen § 217 StGB bestand. Ich habe so meine Zweifel an der Neutralität …
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich mache hier keine Werbung für Suizid – im Gegenteil! (Das kann jeder nachvollziehen, der mein Buch “Heul ruhig – Wie Trauma, Angst und Schmerzen mich stärker machten” * und meine Beiträge auf Daueraua.de gelesen hat). Ich mache hiermit Werbung für ein menschenwürdiges Abtreten von freien Menschen, nachdem ALLES menschenmögliche für ein menschenwürdiges Leben getan wurde! Und ich mache Werbung dafür, dass Politik in einem säkularen Staat sich für Freiheit und humanistische Grundwerte zu engagieren hat, und nicht für eine christliche und damit von Angst und Schuldgefühlen geprägte Ideologie. Mehr zur Kampagne und aktuelle Infos zum Thema unter: https://letzte-hilfe.de/
MigräneLiga e.V. Deutschland
Die MigräneLiga unterstützt betroffene Migränepatienten mit Aktionen, Selbsthilfegruppen und Informationen rund um die Migräne. Mit meinem Mitgliedsbeitrag unterstütze ich die Arbeit des Vereins gerne.
Unternehmerinnen-Netzwerk Ostfriesland
Hier betreiben clevere Frauen aus dem Norden und drumherum Networking, wie man es sich wünscht: fachkompetent, kreativ und engagiert. Ich freue mich, bis 2022 als Mitglied dabei gewesen zu sein.